Rezension des Sonnenblumen-Verlag Dresden
für andere Herausgeber und Autoren.

Ralf C. Müller (Hrsg.): Fast geht es mir wie dem Vaterlande

Ralf C. Müller (Hrsg.)

Fast geht es mir wie dem Vaterlande.

Der Leipziger Heinrich Oskar Kunitzsch im Weltkrieg (1916 - 1918) -

Ein Kriegstagebuch

1. Auflage,
Eudora-Verlag Leipzig-Karlsruhe
ISBN: 978-3-938533-58-1.
Gebunden.
192 Seiten.

Preis: 29,80 Euro.

Über den Leipziger Bürger Heinrich Oskar Kunitzsch ist im Eudora-Verlag Leipzig-Karlsruhe 2017 ein hochinteressantes Buch erschienen, dass die Soldatenzeit eines jungen Mannes während der Zeit des Ersten Weltkrieges, nach dem Abschluss einer Buchhändlerlehre, in den Jahren 1916 - 1918 an verschiedenen Fronten ausgiebig und facettenreich beleuchtet.

Zu dem für das Buch verwendeten biografischen Selbstzeugnissen gehören u.a. ein Tagebuch, Feldpostkarten und - briefe, ein Fotoalbum sowie eine Zitatensammlung. In allen diesen Dokumenten, die auch von meinem eigenen Großvater Fritz Schmidt als Soldat im Ersten Weltkrieg hätten stammen können, widerspiegelt sich die Gedankenwelt und Persönlichkeit in Bezug auf den zuerst vom Deutschen Kaiserreich verschuldeten und vom Zaun gebrochenen Ersten Weltkrieg. 

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. war dabei der Hauptschuldige, weil er nicht nur, um 1914 Österreich-Ungarn als Verbündetem bei einer Kriegserklärung gegen Serbien in Nibelungentreue beizustehen, sondern vorallem in der Gier- und der Großmannsucht, für das im 19. Jahrhundert verspätet in das Konzert der europäischen Mächte eingetretene Deutsch Reich "einen Platz an der Sonne" zu erobern, eine eigene Kriegserklärung zunächst gegen Russland und ein paar Tage später noch eine weitere auch gegen die Ententemacht Frankreich abgab sowie den etwas späteren Eintritt von England in den Krieg gegen die Mittelmächte Deutschland und Österreich ebenso leichtfertig und billigend in Kauf nahm. Durch den von der deutschen Seite geführten uneingechränkten U- Bootkrieg kam es ab 1917 noch zum Kriegseintritt der USA, wodurch der Krieg für Deutschland entgültig ungewinnbar wurde.

Das alles führte letztlich zu dem dem von 1914 - 1918 über mehr als 4 Jahre andauerndem Ersten Weltkrieg, in dem das sinnlose und furchtbare Abschlachten der europäischen Jugend und jüngeren Erwachsenen mit insgesamt 9 Millionen Kriegstoten auf dem europäischen Kriegsschauplatz (weltweit 17 Millionen Tote) sowie noch weit mehr Verwundeten und Krüppeln auf der Tagesordnung stand. Aber auch die deutsche Sozialdemokratie hat durch die zumindest anfängliche bzw. jahrelange Mitbilligung der Kriegskredite im Berliner Reichstag eine schwere Schuld auf sich geladen.

Der besondere Wert des von Ralf C. Müller vorgelegten neuen Buches liegt in der Einbeziehung und Auswertung des verwendeten verschiedenen teilweise recht unterschiedlichen Materials und der damit verbundenen objektiven Widerspiegelung der unmittelbaren Lebens- und Sterbenswelt von einem deutschen Soldaten, der das ganz große Glück hatte, nach 18 Monaten des Erlebens der Grausamkeit und Schrecken des Krieges, auf Grund einer lebensbedrohlichen Krankheit in ein Lazarett zu kommen und dadurch zu überleben.

Das Neuartige des Buches ist die Inbezugsetzung der verschiedenen Schrift- und Bildquellen, die vom Herausgeber wohlüberlegt und geschickt in die sehr gelungene Edition eingebaut worden sind.

Lassen Sie sich als Leserinnen und Leser von dem auf dem deutschen Buchmarkt neuen Buchtitel angenehm überraschen ! Ich wünsche dem Eudora-Verlag einen dem Werk angemessenen Verkauf und deutschlandweite Verbreitung im einschlägigen Buchhandel,  vielleicht bzw. sicherlich aber auch an die Stadtbibliotheken von Groß- und Kleinstädten sowie an die Militärbibliotheken der Bundeswehr !

Michael Schmidt
Historiker und Publizist

Zeitungsausschnitt Sächsische Zeitung/Artikel über den Sonnenblumen-Verlag Dresden
Esther Kleinhage

Mit der Sonne im Richtung Westen.


Begegnungen auf dem Jacobsweg

1. Auflage,
Hützen & Partner
Verlag St. Gallen 2014.
ISBN: 978-3-906189-10-9.
Gebunden.
339 Seiten.

Preis: 21,90 Euro.

In der heutigen schnelllebigen und oft von finanziellen Prämissen und Zwängen bestimmten kapitalistischen Zeit des beginnenden 21 Jahrhunderts in Mitteleuropa ist es schon auch etwas Besonderes, wenn sich Menschen die Muße und die Zeit dafür nehmen können und sich das auch nehmen, sich aus dem alltäglichen Leben und Alltag mit Familie, Arbeit und dem damit verbundenen Stress zumindest mal auf eine überschaubare angemessene längere Zeit herauszustehlen und herauszunehmen. Besonders aus den gängigen Riualen eines bürgerlichen oder arbeiterschaftlichen Milieus mit Familie mit oder ohne Kinder auszubrechen und mal zumindest für einige Wochen oder Monate zu versuchen, still und einsam zu werden und besser in sich selbst hinein hören können. Weil man wissen will, wo man wirklich steht, wer man tatsächlich geworden ist und was seit seiner Jugendzeit möglichweise alles anders geworden ist oder auch schiefgegangen ist !

Schon sich dessen bewusst zu werden und das auch offen auszusprechen, stellt oft eine erhebliche oder auch bereits große Leistung jedes Einzelnen, der einen solchen Weg einzuschlagen gedenkt, vor. Ergebnisoffen, was einem dabei für Gedanken, Erkenntnisse und neue Inspirationen über sich selbst und sein Leben kommen können und werden sowie, ob es nach der Rückkehr nach Hause grundlegender Änderungen oder gar eines Lebenswandels für eine bzw. die jeweils betroffene Person und Persönlichkeit bedarf. Das triftt sicherlich auf viele Menschen schon ab 30 aufwärts, aber besonders ab 40 oder 50 aufwärts zu, die mitten in ihrem oder „ihrem“ Leben stehen.

Die Autorin Esther Kleinhage aus der Schweiz versucht sich mit einer Pilgerung nach Westen, einer Fußwanderung quer durch Europa von Lausanne in der Schweiz über viele verschiedene Jacobswege bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Die Wanderung wird in dem oben genannten neuen Buch des Schweizer Verlages Hützen & Partner per Tagebuchführung der Autorin mit den Eindrücken des Weges auf allen Stationen, der dabei vorkommenden Gedanken, des Insichhineinhörens und Insichgehens mit sich selbst sowie der Begegnungen mit anderen Menschen, die ihr auf dieser Reise begegnen, als ein persönliches Tagebuch bzw. Reisetagebuch authentisch, realistisch und einfühlsam dargestellt. Allerdings, wie ich finde, manchmal etwas banal, um auch einmal eine Kritik bzw. ebenfalls positiv gemeinte Kritik anbringen zu dürfen. Ein solcher Fußmarsch quer durch verschiedene Länder erfordert nicht nur Mut und Durchstehvermögen, sondern auch die täglichen Herausforderungen und Ungewissheiten eines solchen Fusmarsches zu respektieren und akzeptieren. Dem mit Offenheit und Humor zu begegnen, gibt ihr neuen Lebensmut und genügend Selbstvertrauen, wichtige Sachen aus dem eigenen Leben neu oder anders zu sehen und die Kraft zu schöpfen, manches zukünftig anders und besser zu machen.

Eine der guten eigenen Erkenntnisse, wenn nicht zumindst erst einmal die beste, welche die Leserinnen und Leser aus dem Buch gewinnen können, ist, wie ich finde, bereits die, dass man nicht mehr als einen Rucksack mit einem kleinen Zelt und Schlafsack und etwas Wäsche zum Wechseln mit ca. 4,00 bis 6,00 Euro als nächtliche Zeltplatzgebühr sowie einem Tagesbudget von etwa 10,00 bis 12,00 Euro für Essen und Trinken braucht, um sich eine Auszeit zu gönnen und neben dem Wandern von Ost nach West oder Nord nach Süd auch viele interessante Sehenswürdigkeiten in Städten und Dörfern Europas als sozusagen Kulturprogramm mit einbauen zu können ! Bei 2 Monaten Wanderung macht das zusammen genommen gerade einmal vielleicht 1000 Euro + 100 Euro Mehrmitnahme zur Sicherheit !

Wem das Laufen auf Hauptstraßen und Hauptrouten zu viel wird, der sollte allerdings lieber und besser auf Nebenstraßen und Nebenwegen laufen, auf denen man sich sicherlich mehr und besser auf sich selbst konzentrieren kann.

Viel Freude beim Lesen des insgesamt gelungenen Tagebuches und Buches mit vielen interessanten Wegbeschreibungen, eigenen neuen Gedanken und erfreulichen Begegnungen, bis hin zu einer kleinen Liebesgeschichte, wünscht Ihnen Ihr Michael Schmidt.

Autor, Publizist, Historiker und Verlagsinhaber des Sonnenblumen-Verlag Dresden.

Radebeul bei Dresden , den 15.09.2014



Zeitungsausschnitt Sächsische Zeitung/Artikel über den Sonnenblumen-Verlag Dresden
Zur aktuellen Neuerscheinung der DVD

"Dresden und seine Dampfschifffahrt",
erschienen im
Eisenbahn-Kurier-Verlag GmbH Freiburg, 2014.

Preis: 19,80 Euro.

Im Eisenbahn-Kurier-Verlag Freiburg ist im Frühjahr 2014 eine neue interessante und viele neue Einblicke gebende DVD über die tradtionelle Dresdner Dampfschifffahrt, mit auch heute immerhin noch immer 9 einsatzfähigen historischen Raddampfern der Sächsischen Dampfschifffahrt, herausgegeben worden.

Der Film in einer Länge von etwa 45 Minuten führt ein in die wechselvolle Geschichte und die heutige Nutzung der das einstmalige und auch heute noch immer das maßgebliche Erscheinungsbild der Personendampfschifffahrt auf der Oberelbe prägenden Raddampferflotte. Diese neue und immer großartiger werdende Epoche begann mit der Fertigstellung der "Königin Maria" auf der Werft in Übigau bei Dresden 1837, von dem großen deutschen Ingenieur Andreas Schubert konstruiert. Um 1900 verkehrten bereits über 20 Dampfer der damaligen Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt-AG zwischen Leitmeritz in Böhmen und Mühlberg in Preußen.

Die Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland mit dem Einsetzen und Ausbau des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und die Entstehung von Großstädten wie Dresden brachte auch für das Verkehrswesen einen ganz starken Aufbau und Ausbau, Aufschwung und Modernisierungsschub: überregional und regional zuerst mit dem Dampfschiff und rasch folgend mit der Eisenbahn und städtisch vor allem mit mit der Straßenbahn. Das Zentrum und die Zentrale der Personendampfschifffahrt auf der Oberelbe war auch damals schon die sächsische Landeshauptstadt Dresden, bis 1918 auch Residenz der sächsischen Könige.

Es ist erfreulich, dass nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges und Beschlagnahmung zu Repartionszwecken in die Sowjetunion zumindest eine erhebliche Anzahl von Dampfern auch die DDR-Zeit überstanden hat.

Im Zentrum der neuen DVD "Dresden und seine Dampfschifffahrt" steht der Raddampfer Diesbar, ein 1884 gebautes und heute als einziges davon noch kohlebefeuertes Schiff. Sie ist mit der ältesten Dampfmaschine auf einem Dampfschiff in der Welt ausgestattet, welche aus dem Jahr 1841 stammt. Von diesem Schiff werden auf der DVD eine ganze Reihe besonders interessante Kameraeinstellungen gezeigt: vom Zuwasserlassen nach einer Revision auf der Werft und einer sich anschließenden Probefahrt bis hin in den Maschinenraum mit dem Betrieb der eindrucksvollen oszilierenden Zweizylinder-Zwillingsmaschine.

Alle neun Dampfschiffe sind heute durch planmäßige Durchsichten und Überholungen in optisch wie technisch einwandfreiem Zustand. Die heutige Streckenführung lädt ein zu Fahrten von Dresden stromauf in die Sächische Schweiz und zu Sonderfahrten nach Böhmen sowie stromab ins über 1000-jährige Meißen, der Wiege Sachsens, immer mit Gastronomie an Bord ! Eine ganz besondere Attraktion ist neben einer ganzen Reihe von Linien- und Sonderfahrten die alljährlich am 1. Mai stattfindende traditionelle Dampferparade.

Wenn Sie tolle Kameraaufnahmen der Dresdner Raddampferflotte auf der Elbe sowie der angrenzenden Stadt- und Naturlandschaft genauso wie die überlegt gewählten einführenden Worte dazu mögen, dann empfehle ich Ihnen den Kauf der DVD über den deutschen und Dresdner Buchhandel oder wenn möglich auch die Ausleihe über die Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universiätsbibliothek Dresden oder die Stadtbibliothek Dresden, Zentralbibliothek im World Trade Center.

Michael Schmidt
Verlagsinhaber Sonnenblumen-Verlag Dresden

Historker (Hochschulabschluss),
Handelskaufmann (Berufsabschluss) und Buchhändler/Publizist (Weiterbildung)

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